Verein : Chronik

Chronik

 

29. Juni 1869

am damals noch allgemeinen Feiertag Peter und Paul kamen 40 Männer aus Isen zusammen und gründeten die Freiwillige Feuerwehr. Die junge Wehr verfügte über eine beachtliche Stärke, wenn man bedenkt, daß die Einwohnerzahl Isens damals nur um die 1000 Menschen betrug. Drei Züge – ein Steigerzug, ein Spritzenzug und ein Retterzug – wurden gebildet. Die erste Ausrüstung bestand aus einer vierrädrigen „Kirchmaierschen Spritze“, eine „Landspritze mit Holzachsen“ und zwei Anstelleitern. Als Gerätehaus dienten die Räume im unteren Teil des alten Rathauses.

1870

wurde Zeno Heilmaier Kommandant und Vorstand der Isener Feuerwehr. Bis 1919 übte er dieses Amt aus, lediglich mit einer kleinen Unterbrechung zwischen 1914 und 1915, so daß er insgesamt 44 Jahre Vorstand und Kommandant der Isener Wehr war.

7. Juni 1919

Franz Liebhardt wurde zum Kommandanten gewählt. Bedingt durch ein sehr reges Vereinsleben – neben regelmäßigen Übungen wurden monatliche Vereinsversammlungen abgehalten – stieg die Mitgliederzahl bis zum Jahre 1920 auf 137 Mann.

1923

bat Franz Liebhardt „um Enthebung seines Postens wegen vorgerückten Alters“. Neuer Kommandant wurde Heinrich Nehlich, der das Amt bis 1928 weiterführte. Während seiner Kommandantenzeit erreichte der Mitgliederstand mit 160 aktiven Wehrmännern den wohl höchsten Stand.

1928

trat Georg Reiter die Nachfolge als Kommandant an. Es war der Vater des derzeitigen Ehrenkommandanten und Kreisbrandinspektors a.D. Georg Reiter.

1935

stellte auch für die Isener Feuerwehr einen traurigen Einschnitt dar. Das Vereinsleben kam zum Erliegen und es wurden nahezu keine Veranstaltungen mehr abgehalten. Zur Leitung der Isener Wehr wurde Albert Weiss als Kommandant eingesetzt. Aufgrund der verheerenden Folgen des 2. Weltkrieges wurde die Isener Wehr sogar zu Brandeinsätzen infolge von luftangriffen nach München gerufen.

1944

war die Freiwillige Feuerwehr wieder unter der Leitung von Georg Reiter. Mit den noch verbliebenen Wehrmännern wurde man zu 9 Löscheinsätzen nach München gerrufen, wobei der längste Einsatz 72 Stunden dauerte. Die bei diesen Einsätzen benutzte Tragkraftspritze der Fa. Robel (angeschafft 1941) steht heute noch im Isener Heimatmuseum und wäre durchaus noch voll betriebsfähig.

1945

berief die amerikanische Besatzungsmacht den Hafnermeister Josef Reich zum Kommandanten. Ihm wurde die Verantwortung für den Wiederaufbau der Freiwilligen Feuerwehr übertragen, was sich als enorm schwierige Aufgabe herausstellte. Viele aktive Feuerwehrleute der Vorkriegsjahre waren vermißt, gefallen oder zeigten keine Bereitschaft mehr zum Weitermachen. Andere heimgekehrte Soldaten hatten von jeder Art einer Organisation „die Nase voll“, andere wiederum waren kriegsbeschädigt und deshalb nicht einsatzfähig. Schließlich kam der einzige Abendzug der damaligen Zeit erst gegen 20.00 Uhr in Isen an, so daß auswärts Berufstätige vor dem Feuerwehrdienst zurückschreckten.

1952

wurde der Malermeister Josef Loidl zum Kommandanten gewählt. Als Vorstand fungierte der damalige 2. Bürgermeister Josef Kinstetter. Auch Loidl mußte weiter mit großen Problemen kämpfen: es waren viele Jahre lang nur 10 Mann, die mit viel Idealismus den Feuerwehrdienst aktiv leisteten. Nach jahrelangen Diskussionen stattete die Marktgemeinde 1955 schließlich die Feuerwehr mit einem gebrauchten Löschauto aus.

1960

erfolgte am 3. August ein richtungsweisender Wechsel in der Vorstandschaft. Der damalige 2. Bürgermeister Heinrich Fuihl übernahm das Amt des Vorstandes und setzte sich im Gemeinderat für eine bessere Ausstattung der Feuerwehr ein. Noch im selben Jahr wurde von der Marktgemeinde ein neues Löschfahrzeug des Typs LF 8 bestellt.

1961

beendete Josef Loidl den aktiven Dienst. Der Schmiedemeister Georg Reiter jun. (derzeitige Ehrenkommandant und Kreisbrandinspektors a.D.) wurde am 22. März zum Kommandanten gewählt. Heinrich Fuihl und Georg Reiter leiteten den Verein in harmonischer Zusammenarbeit.

1962

wurde ein eigenes Feuerwehrhaus errichtet, das aufgrund der enormen Eigenleistung der Feuerwehrmänner und durch Spenden der Gemeinde lediglich 9.600,00 DM kostete!

1973

wurde die Marktgemeinde Isen im Zuge der Kreisgebietsreform dem Landkreis Erding eingegliedert. Die Feuerwehr erhielt den Status einer Stützpunktfeuerwehr, womit der Ankauf eines Tanklöschfahrzeuges vom Typ TLF16/25 verbunden war.

1981

wurde die Alarmierung der Wehrmänner auf Funkwecker umgestellt. 35 der 40 Aktiven wurden ab dieser Zeit per Funk und nicht mehr mit der Sirene alarmiert. Auch die Ausrüstung wurde bereits im Laufe der 70er Jahre dem wachsendem Aufgabenbereich z.B. durch den Kauf von Rettungsspreizer und Rettungsschere angepaßt. Auch wurden vier schwere Atemschutzgeräte, ein Notstromaggregat, eine Motorsäge und Halogenscheinwerfer angeschafft. Außerdem wurde im folgendem Jahr das alte Löschgruppenfahrzeug aus dem Jahre 1960 durch ein neues LF 8 ersetzt.

1987

begann man im Frühjahr mit dem Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses, das mit einer Bausumme von 1,35 Mio. DM um einen erheblichen Betrag unter dem Kostenvoranschlag lag. Dank der Mithilfe der vielen freiwilligen Helfer konnten die Kosten deutlich gesenkt werden. Der Feuerwehrverein selbst gab 22.500,00 DM – finanziert aus Beiträgen, Spenden und dem Erlös der Feuerwehrfeste – und sorgte unter anderem für die Ausstattung des Bereitschaftsraumes.

1988

wählten die Aktiven der Feuerwehr Isen den Schriftsetzermeister Franz Nußrainer zum neuen Kommandanten, der damit Georg Reiter, der 27 Jahre lang dieses Amt innehatte, ablöste.

1990

wurde ein Mehrzweckfahrzeug beschafft, dessen Kauf der Feuerwehrverein mit 30.000,00 DM aus den Einnahmen der Feuerwehrfeste finanziell erheblich unterstützte.

1991

stellte der langjährige Vorstand Heinrich Fuihl, nach über 30-jähriger Amtsführung, sein Amt aus gesundheitlichen Gründen zur Verfügung. Einstimmig wurde Dr. Eugen Hofstetter zum neuen Vorsitzenden gewählt. Seit 1991 ist Heinrich Fuihl Ehrenvorstand der Freiwilligen Feuerwehr Isen.

1993

wird von der Mitgliederversammlung eine neue Satzung verabschiedet und der Feuerwehrverein wird in das Vereinsregister als „Freiwillige Feuerwehr Isen e.V.“ eingetragen.

1994

übernahm Peter Heindl das Amt des 1. Kommandanten. Franz Nußrainer wurde inzwischen Kreisbrandmeister und legte das Amt des 1. Kommandanten aus beruflichen Gründen nieder.

1997

wird am 30. Mai der 23-jährige Student Bernhard Josef Schex zum Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr gewählt. Der mit Abstand jüngste Vorstand in der Geschichte der Feuerwehr Isen tritt damit die Nachfolge von Dr. Hofstetter an, der aus Isen weggezogen ist. Außerdem wurde der 1. Kommandant Peter Heindl Ende des Jahres aus gesundheitlichen Gründen beurlaubt. Das Amt des Kommandanten übt seitdem Walter Maier aus.

1998

Seit Februar ist die Freiwillige Feuerwehr Isen online und gehörte damit zu den ersten Feuerwehren im Web in der weiteren Umgebung.

In der Jahreshauptversammlung am 3. April wurde eine umfangreiche Satzungsänderung verabschiedet, welche die Rechte der Frauen, der Jugendlichen und der passiven Mitglieder deutlich stärkte.

So wurde Rupert Fruth für den neugeschaffenen Vorstandsposten des „Passivenvertreters“ einstimmig gewählt.

Im Juni wurde die neugestaltete Einsatzzentrale eröffnet.

1999

Im Februar wurde der Jugendraum im Dachgeschoß des Feuerwehrhauses eröffnet. Im September wurde erstmalls der Kreisfeuerwehrtag in Isen abgehalten, welcher zusammen mit den anderen Ortsfeuerwehren veranstaltet wurde.

Am 16. Oktober wurde das von der Freiwilligen Feuerwehr Isen größtenteils in Eigenarbeit umgebaute Einsatzfahrzeug 55/1 auf dem St.-Zeno-Platz gesegnet und anschließend dem Ehrenvorstand Heinrich Fuihl durch Anbringung einer Widmungstafel gewidmet.

2000

Am 6. April 2000 wurde im Schulungsraum des Feuerwehrgerätehauses Isen Andreas Maier zum Kommandanten und Peter Heindl zu seinem Stellvertreter gewählt.

2001

In der Gemeinderatssitzung vom 17. Juli 2001 wurde auf Antrag der Freiwilligen Feuerwehr Isen die Einführung eines First Responder beschlossen. Die Freiwillige Feuerwehr Isen e.V. übernimmt zusammen mit Sponsoren die Anschaffungskosten von etwa 20.000 DM. Im Oktober und November fand die nötige Ausbildung statt. Seit 31.12.2001, 18.00 Uhr ist der First Responder einsatzbereit, so dass das ehrgeizige Ziel des Starttermins zum 01.01.2002 eingehalten werden konnte.

2002

Am 23. Mai 2002 wurde Zeno Solchenberger zum stellvertretenden Kommandanten gewählt. Er trat die Nachfolge von Peter Heindl an, der aufgrund seines Wegzugs aus Isen sein Amt zur Verfügung stellte.

 Am 20. Juli 2002 feierte man im Rahmen des Feuerwehrfestes die Einführung des First Responders und konnte ein eigenes First Responder Fahrzeug (in Eigenregie umgebauter Fiat Doblo) in Dienst stellen. Die Gemeinde erhielt von der Freiwilligen Feuerwehr Isen e.V. ein Fahrzeug mit Ausrüstung im Gesamtwert von 36.000 EUR, wovon ca. 26.000 EUR auf Spenden von 250 Isener Bürgerinnen und Bürger entfallen.

 Von 17. bis 20. August 2002 waren sieben Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Isen beim Jahrhunderthochwasser in Dessau (Sachsen-Anhalt) eingesetzt, um dort Deiche mit Sandsäcken zu sichern. Ähnlich lange Einsätze hatte die Feuerwehr zuletzt 1944 in München bei Brandeinsätzen infolge von Luftangriffen zu bewältigen.

 Im Oktober wurde die Vereinsfahne aus dem Jahre 1961 einer umfangreichen Restauration unterzogen und erstrahlt nun wieder in ihrem ursprünglichen Glanz.

2003

Am 1. September 2003 wurde das neue LF 16/12, Mercedes Fahrgestell MB 1328 mit Rosenbauer-Aufbau AT2 in Dienst gestellt. Am 20. September 2003 erfolgte die Präsentation für die Bevölkerung und die kirchliche Segnung des Fahrzeugs.

2004

Ende April 2004 wurde das in den Jahren 1962/63 von den Mitgliedern der Feuerwehr selbst errichtete Feuerwehrhaus im Rathaushof abgerissen, da es dem Rathausneubau weichen musste. Bereits am 28. Februar fand eine Abschiedsfeier vom „alten Feuerwehrhaus“ statt, um die Leistungen der Kameraden in Erinnerung zu rufen. Auch vier Erbauer des Hauses konnten zu dieser Feierstunde begrüßt werden: Altbürgermeister Hans-Edmund Lechner, Ehrenkommandant Georg Reiter, Ehrenvorstand Heinrich Fuihl und Richard Spielberger. Eine Marmortafel, der Inhalt einer eingemauerten Flasche und das Schild „Münchner Straße 14“ wurden im Rahmen der Feier geborgen und haben nun zur Erinnerung an das „alte Feuerwehrhaus“ einen Platz im Schaukasten des neuen Gerätehauses gefunden.

 Im Juli 2004 trauerte die Freiwillige Feuerwehr Isen um ihren verstorbenen Ehrenvorstand Heinrich Fuihl, der von 1960 bis 1991 erster Vorstand war.

2005

Am 25.02.2005 beschloss die Mitgliederversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Isen e.V. eine neue Satzung. Der Vereinszweck wurde um „Rettung aus Lebensgefahr“ erweitert, um auch die Unterstützung des First Responder mit abzudecken. Stellvertretender Vorsitzender ist künftig nicht mehr automatisch der Kommandant, sondern der Aktivenvertreter. Zum stellvertretenden Vorsitzenden wurde einstimmig Andreas Hermann gewählt. Schließlich erhält der Jugendwart gemäß der neuen Satzung einen Sitz in der Vorstandschaft.

Von 23. bis 28.08.2005 beteiligte sich die Freiwillige Feuerwehr Isen an einem Hochwassereinsatz in Gaden. Das Landratsamt Erding hatte den Katastrophenalarm ausgelöst, da ein durchweichter Damm entlang der Isar zu brechen drohte. Der Damm hielt den Wassermassen stand.

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